Freitag, 24. November 2006

Worst Poker Day Ever

Es gab in meinem Pokerleben schon gute Zeiten (leider zu wenige) und schlechte Zeiten (gleicht sich mit den guten ungefähr aus). Aber was ich heute erlebt habe kann man nur mit "Allerschlimmste Zeiten" betiteln:

Ich habe ca. 400 Hände bei Everest gespielt, davon waren ca. 380 x absolut unspielbarer Müll, (72, 83, T4, K5 etc.), 15 x akzeptable Karten, gemessen an der Position und 5 sogenannte "Monster" (2x AA, 2x KK und 1x QQ).

Also ca. 380 x weggeschmissen, was schon nen gewissen "Nervfaktor" hat, und 20x gespielt, wie es das Lehrbuch verlangt. Bei den 15 akzeptablen Karten hab ich 4 x gewonnen, obwohl ich mir jedesmal sicher war, das jemand anderes besser ist. Nette Überraschungen also.

Jetzt aber die wirklichen Überraschungen:

Mit den vermeintlichen Monster-Starthänden hab ich jedesmal (!) am Flop mein Set getroffen (ein Spiel konnte ich gewinnen, aber das war nicht im geringsten lukrativ) und wurde 4 x (!!!!!) von Kollegen geschlagen, die sich mit Runner-Runner ne Straight oder nen Flush zusammengebastelt haben. Am Flop hatten die ABSOLUT überhaupt nichts in der Hand (vorher natürlich auch nix) und callen meine Raises mit einer Seelenruhe als wenn sie wüssten, was die nächsten Karten sein werden.

Ich bin einiges gewöhnt was BadBeats angeht, aber das war definitiv zu viel. Minus 350 BBs aus Spielen die normalerweise das gleiche aber mit nem DICKEN PLUS davor machen müssen.

Aber noch nicht genug. Denn der Herr sprach "lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen" Und und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

Nachdem sich mein Magen wieder einigermaßen entkrampft hat. (Pokern kann körperliche Schmerzen hervorrufen) hab ich mich (zugegeben nicht gerade clever) mit dem nötigen LMAA-Gefühl und dem Rest meiner Bankroll (nennen wir es Bankröllchen) an einen Highlimit-Tisch gesetzt, mit dem Ziel "verdoppeln oder anderes Hobby suchen".

Gleich in der ersten Hand bekomme ich AA und raise auf 5 BBs. An so einem Tisch sollte man ja mit "mitdenkenden" Gegnern rechnen. 3 Caller, ein Reraiser und ich dann all-in. Wenn jetzt nicht, wann dann.

Die 3 Caller folden und der Kollege geht mit. Ich decke AA auf und er 72o. Normalerweise hätte ich an der Stelle schallend gelacht, aber das vorher erlebte hat mich EXTREM nachdenklich gestimmt.

Der Flop kommt: A29
Der Turn: 2 (der Magen krampft wieder)
River: 2

Mir fehlen die Worte um zu beschreiben, wie sich meine Gedärme verwinden. Steht in meinem Profil anstatt "Land" vielleicht "call me, I can´t win"?

Nach diesen Erlebnissen kann ich mich erstmal nicht mehr an einen Tisch setzen, ich würde wahrscheinlich auch AA folden, daher wird jetzt eine längere Pokerpause folgen.

Vielleicht sollte ich an Volkswandertagen teilnehmen oder mit Salzteig basteln. Naja, irgendwas wird sich schon finden.

Ermutigende Kommentare sind gerne gesehen, aber nicht zwingend notwendig. Danke.

2 Kommentare:

METAPHYSIKER hat gesagt…

So, ich habe dir nen Gefallen getan und auf deinen Blog geklickt.. Nun tue dir noch nen Gefallen und gebe dir ne Dose Miitleeeiiddd...

Und hey, habe bei Everest auch meine schlimmsten Bad-Beats gehabt und meine entmutigensten Sessions..

Na ja, zumidnest bis gestern, denn seitdem ich auf Bet365 spiele zweifel ich echt an allem was mit Poker zu tun hat. Dank Bonus den ich gerade cleare stehe ich zwar Break-Even, aber ohne den wäre ich schon $50 im Minus.. *kotz*

Also, wenn es dich echt so fertig mach ist ne Pause sehr sinnvoll..

Ansonsten wieder runterkommen und wieder dein A-Game weiterspielen..

Zur Not auf ner anderen Seite, das kann seltsamerweise manchmal Wunder bewirken..

omg413 hat gesagt…

That's poker ;). Aber ich würd' dir echt ne Pause empfehlen, sogar ohne Freerolls. -omg413