Seit langer Zeit hege ich den Gedanken, mich schriftstellerisch zu betätigen, nur war ich mir nicht darüber im Klaren, welche Art Buch es denn werden soll. Einen Roman, eine Satire, ein Gedichtband?
Ersteres wäre mit zuviel Recherche verbunden, denn wenn, dann sollte es etwas mit Spionage etc. zu tun haben, aber ich muss mich outen: meine Erfahrungen im Bereich "007" sind EXTREM begrenzt. Und da ich eher ein Perfektionist bin, sollte das Geschriebene schon Hand und Fuss haben. Fällt also aus. Eine Satire würde schon eher meinem Naturell entsprechen, nur ist mir noch kein passendes Thema dazu eingefallen. Und Gedichte mag ich selbst nicht besonders, wieso also dann welche schreiben, wäre ja Blödsinn.
Der gestrige Tag hat mir dann endlich die Erleuchtung gebracht. Ich schreibe etwas noch nie dagewesenes, etwas völlig revolutionäres. Und was das Allerbeste daran ist: ich habe davon jede Menge Ahnung und würde mich ohne weiteres als absoluten Experten zum Thema bezeichnen. Der Buchtitel wird lauten:
How to loose in poker cash games - 10 steps to destroy your bankroll
Wie man bei Poker-Cash-Games verliert - 10 Schritte zur Bankrollvernichtung
Ob das Buch in deutscher oder englischer Sprache erscheinen wird, muss ich erst noch klären, englisch wäre sicher besser, wenn man es auf den
Pulitzer-Preis (
Kategorie Sachbuch) abgesehen hat und der sollte dabei schon herausspringen (finde ich).
Wer sich jetzt fragt, "wie kommt er denn auf die Idee", dem sei kurz erklärt was mir gestern widerfahren ist und mich zu der Entscheidung gebracht hat:
In 150 gespielten Händen, ich sage jetzt nicht wo, aber es war Limit $1/$2, ist es mir gelungen, trotz
tight-
agressiver Spielweise, überdurchschnittlich guten Starthänden (99 und aufwärts), 90% getroffener
Flops und keinen
exorbitanten Fehlern (wenn man
PokerOffice glauben schenken darf) 17 (in Worten "siebzehn")
BadBeats einzufangen, die meine kompletten Gewinne der letzten Wochen aufgefressen haben.
Ich hatte ja vor 2 Wochen schon mal über eine böse
BadBeat-Phase berichet, aber das war alles Kindergeburtstag im Vergleich zu gestern. Ich bin einiges gewohnt, aber das war des "Guten" eindeutig zu viel. Oder anders gesagt: ich
weiss jetzt wie es funktioniert, sein Geld in kürzester Zeit unter die Leute zu bringen. Und das möchte ich in dem Buch an alle weitergeben, die nicht wissen, was sie mit dem unerwarteten Lottogewinn, der Erbschaft oder den Profit an der Börse anstellen sollen. Glaubt mir, es funktioniert.
Zugegeben, eine kurze Zeit dachte ich, meine Gegner wären vom Pokerraum an den Tisch gesetzte "Roboter" die schon vorher wissen, welche Karten kommen. Aber diese
Verschwörungstheorie hat sich (leider) in Luft aufgelöst, denn das gegen mich (und jeweils 2-3 andere Spieler) mit z.B. Q7s gewonnene Geld (ich hatte
AA, Flop war A94
rainbow -
Runner Runner Flush) war spätestens 3 oder 4 Hände später wieder unter den am Tisch versammelten Kollegen verteilt, nur eben nicht an mich. Und dieses Beispiel lässt sich in ähnlicher Form noch 16x wiederholen. Gut, einmal hatte ich
KK (mit
Kxx im Flop) und der Gegner
AA (ratet was der
River war).
Hier also die vorläufige Inhaltsangabe:
- Kapitel 1: Wie findet man den richtigen Tisch - Auswahlkriterien und ideale Gegner
- Kapitel 2: Welches Limit sollte man spielen - Vor- und Nachteile von Microlimits und wo geht die Post so richtig ab.
- Kapitel 3: Bankrollmanagement - Pro und Contra
- Kapitel 4: Grundvorraussetzungen für BadBeats - Gute Spieler sind klar im Vorteil
- Kapitel 5: Strategien zum garantierten Verlust - mit Starting-Hands-Chart
- Kapitel 6: Hilfe ich gewinne - Gegenmaßnahmen mit Sofortwirkung
- Kapitel 7: Der psychologische Faktor - Stärken BadBeats den Charakter?
- Kapitel 8: Wichtige Vorbereitungen - Zerbrechliche Wertgegenstände und andere Frustventile
- Kapitel 9: Risiken und Nebenwirkungen - Ein Tilt verdirbt den ganzen Spass
- Kapitel 10: Glossar - Was bedeuten "Runner-Runner", "Any 2" und weitere Fachbegriffe
Eventuell kommt noch ein 11. Kapitel mit dazu, in dem alle
Screen-Namen der mir bereits bekannten Idealgegner
veröffentlicht werden, aber das ist noch mit einem Datenschutzfachmann zu klären. Schließlich will ich ja niemanden als "Fisch", "
Maniac" oder "
Luckbox" an den Pranger stellen. Aber gegen diese Spielertypen klappt es einfach am besten. Wir werden sehen.
Für Anregungen oder Tipps bin ich selbstverständlich offen und ein Dank mit namentlicher Nennung im Vorwort ist Ehrensache. Bitte einfach die Kommentarfunktion nutzen.
Ich werde mir jetzt erst einmal einen Agenten suchen, der meine Interessen optimal vertritt und mich dann sofort an Kapitel 1 machen. Sollten alle Stricke
reissen und sich kein Verlag dafür finden lassen, wird das Werk eben hier im Blog veröffentlicht. Freiwillige Spenden können dann per
Interaccount-Transfer an mich übermittelt werden. Das ist wahrscheinlich sowieso die einzige Möglichkeit wie sich dort das Geld vermehren kann.
Stay tuned...